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Abenteuerliche Göttersuche in Afrikas Erde
Copyright © ► Theodor Háry 2019
Eine Geschichte wie aus “Tausend und einer Nacht”, ein umstrittener, aber wohl prominentester “Grabräuber” aller Zeiten, ein gut aussehender “womanizer” der Zwischenkriegszeit, ein bewunderter und gleichzeitig gehasster “Musterarchäologe”, ein forsche Abenteurer mit schön klingendem Namen Count (Graf) Francis Byron Victor Khun de Prorok (1896-1954). Während sein Adelstitel ebenso umstritten gewesen sein dürfte, wie sein Ruf als Wissenschaftler, war er doch der perfekter Mann, der wohl mit Recht als Vorbild für die Figur eines “Indiana Jones” dienen könnte. Ein Mann von zweifelhafter Herkunft, ein US-amerikanisch-ungarisch-polnischer Altertumsforscher, geneigt zur illustren Übertreibung, ein begabter Reiseschriftsteller mit Forschungsschwerpunkt “Göttersuche in Afrikas Erde” sowie mit einer Vorliebe für zeitgemäßen Sensationalismus, unter anderem zur fantasievollen kombinatorischen Auslegungen der “Atlantis-Problematik”, der Suche nach den geheimnisumwobenen Minen des Königs Salomo und verschollenen Gräberstätten Alexanders des Großen und mythischen Dido von Karthago. Aber auch seriösere Arbeiten werden mit seinem Namen Verknüpft, so etwa die Ausgrabung in Karthago, Utica, Dscherba, Ägypten, Libysche Wüste, Jemen, Abessinien und Hoggar Gebirge im Herzen Saharas. Hier im Süden Algeriens gelang ihm im Jahre 1925, als Teilnehmer an einer Sahara-Expedition als “amateur archaeologist”, wohl einer der spektakulärsten Entdeckung des 20. Jh., die Bergung sterblicher Überreste und wertvoller Beigaben im Grabe der sagenumwobenen Tuareg-Königin Tin Hinan (Antinoe?) aus dem 4. Jh. n. Chr. Das vorliegende Exposé ist neben seiner fachspezifischen Darstellung gleichzeitig auch ein Beitrag zur Geschichte der Archäologie, indem Byron de Prorok verdient zweifellos eine separate selbstständige Präsentation, nicht zuletzt wegen seiner Pionierleistung auf dem Gebiet der Luftfotographie und Einsatz der Filmaufnahmen in der archäologischen Forschung.
Werke:
Digging for Lost African Gods (1926); Deutsch: Göttersuche in Afrikas Erde (1928).
Mysterious Sahara: The Land of Gold, of Sand and of Ruin (1929).
In Quest of Lost Worlds (1935).
Dead Men Do Tell Tales (1942).