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Die Sehnsucht der Straßen
– Schicksal Ungarns als Beispiel muslimischer Herausforderung –
– Magyar sors mint muszlim kihívás példája –
(in Vorbereitung)
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“Друмови ће пожељет’ Турака,
А Турака нигде бити не ће.“
„Strassen werden sich nach Türken sehnen,
Doch da wird es keine Türken geben.”
Filip Višnjić (1767 – 1834)
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Es ist nicht selbstverständlich für uns Menschen eine parteilose Geschichtsauffassung nachzustreben, vor allem dann nicht, wenn das Konstrukt der nationalen Identität und kollektivistisches Empfinden sich durch jahrhundertealten Symbole und Stereotypen formiert haben. Es ist keine leichte und verantwortungsvolle Aufgabe, diese fest verankerten instinktiven Positionen des menschlichen Unterbewusstseins, durch induktive Denkweise kritisch zu hinterfragen, sie quasi hypothetisch zu relativieren und die Kausalität der Geschichte und Ethnogenese manchmal sogar ins Humorvolle zu ziehen (oberes Bild: Budapest im 17. jahrhundert).
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Sultan Suleiman der Prächtige trifft bei seinem letzten Feldzug im Jahr 1566 den jungen ungarischen König und ersten Fürsten von Transsilvanien Johann Sigismund Zápolya in Zemun und spricht ihn ungewöhnlich erfreut mit “glücklich seil deine Ankunft, mein geliebter Sohn” an. Eine einzigartige Aufmerksamkeit und besondere Ehre, die der betagte Herrscher sonst niemandem schenkte.
Rückgabe der heiligen Krone an ungarichen König Johann I. Zápolya durch Sultan Suleiman nach der Schlacht von Mohács 1526
Sultan Suleiman empfängt ungarische Königin Isabella und ihren Sohn Johann Sigmund nach der Eroberung von Buda 1541
Zusammentreffen des Sultan Suleiman mit König Johann Sigismund Zápolya in Zemun 1566 nach einer zeitgenössischen osmanischen Miniatur. Bemerkenswert ist viel distanzierter dargestellte Szenerie des Hofzeremoniells mit dem thronenden Herrscher der Osmanen und vor ihm kniendem ungarischen Vasal mit der Geste der Unterwürfigkeit.